Im Freistaat Sachsen wird derzeit an den Vorbereitungen bzw. an der Realisierung der Leitstellenreform gearbeitet. Zukünftig wird es in ganz Sachsen nur noch 5 Regionalleitstellen geben. Diese werden bei den Berufsfeuerwehren der Städte Chemnitz, Dresden, Hoyerswerda, Leipzig und Zwickau angesiedelt. Weiterhin wird an der Landesfeuerwehrschule Sachsen eine neue Lehrleitstelle für die Aus- und Fortbildung der Leitstellendisponenten errichtet. Mit dieser Neuausrichtung der Leitstellenlandschaft werden für ganz Sachsen einheitliche Standards für das gesamte Aufgabengebiet der Leitstellen der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr geschaffen.
Wesentliche Punkte der Leitstellenreform sind:
- Einheitliche Aus- und Fortbildung
- Einheitliche Leitstellentechnik in allen 5 Leitstellen einschl. der Landesfeuerwehrschule
- Vernetzung der Leitstellen untereinander zur gegenseitigen Unterstützung
- Verbesserung der personellen Verfügbarkeit bei größeren Schadensereignissen
- Festlegung zur personellen Mindestbesetzung und zum Auslastungsgrad der Leitstellen
- Festlegungen zur Jobrotation der Leitstellendisponenten in den Bereichen Brandschutz/Technische Hilfe und Rettungsdienst
- Festlegung zu Leitstellenstandorten und Leitstellenbereichen
Mit den Veränderungen zur Leitstellenreform sind auch für die bestehende Leitstelle Zwickau umfangreiche Bauarbeiten sowie die Umrüstung auf die neue Leitstellentechnik notwendig.
Die baulichen Maßnahmen begannen im August 2010. Hier mussten um die notwendige Erweiterung durchführen zu können, vorhandene Räume abgerissen werden. In der Folge entsteht dann ein neuer Leitstellenbetriebsraum für insgesamt 15 Disponenten- und 4 Ausnahmearbeitsplätze. Er entstehen weiterhin neue Technikräume, Umkleideräume, ein Pausenraum sowie ein neuer Sanitärbereich.
Nach dem Ende der baulichen Maßnahmen ist für das 3. und 4. Quartal 2011 die Migration zur neuen Leitstellentechnik geplant. Hier wird ein sachsenweit einheitliches Funknotrufabfragesystem und ein Einsatzleitsystem, welches speziell auf die belange der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr abgestimmt ist, installiert und aufgebaut.
Mit der umzusetzenden Leitstellenreform wird sich auch der Zuständigkeitsbereich der integrierten Regionalleitstelle Zwickau ändern.
Im Dezember 2009 beschloss der Vogtlandkreis im Kreistag eine Finanzierungsvereinbarung zum Um- und Erweiterungsbau der Leitstelle Zwickau. Damit wurde der Grundstein gelegt, dass der Vogtlandkreis zukünftig durch die Leitstelle in Zwickau mit betreut wird. Ebenso wurde durch den Erzgebirgskreis beschlossen, die Aufgaben der Leitstelle perspektivisch nach Chemnitz zu verlegen. Für Zwickau bedeutet dies, dass der derzeit noch versorgte Altkreis Aue-Schwarzenberg mit der Fertigstellung des Leitstellenneubaus in Chemnitz, auf diese aufgeschalten wird.
Der Um- und Erweiterungsbau der integrierten Regionalleitstelle Zwickau wird zu 50% durch die Krankenkassen, zu 37,5% über Fördermittel des Freistaates Sachsen und zu 12,5% aus Eigenmitteln des Vogtlandkreises und des Landkreises Zwickau finanziert.
Insgesamt werden ca. 2 Mill. Euro für bauliche Maßnahmen und rund 4 Mill. Euro für die neue Leitstellentechnik investiert.