Nach der politischen Wende erfolgte 1991 bis 1992 eine Umrüstung des Funknetzes von 2 m auf 4 m Band. Die Umstellung betraf die Feuerwehren der Stadt sowie des Landkreises Zwickau, als auch den Rettungsdienst. Einhergehend wurde die Funksteuerung der Sirenen aufgebaut.
Der Notruf 112 wurde 1992 zentral nach Zwickau durchgestellt. Der medizinische Notruf 115 (durch Deutsche Bundespost abgeschalten) musste somit Ende 1992 entfallen. Am 14.01.1993 erfolgte die Zusammenlegung der Leitstellen der Feuerwehr und des Rettungsdienstes in der Feuerwache. Die Leitstelle des Rettungsdienstes befand sich bis zu diesem Zeitpunkt in der alten Feuerwache Max-Pechstein-Straße. Die Zusammenlegung der beiden Leitstellen war wegen veränderter Organisationsstrukturen (Zusammenlegung der Bereiche der Gefahrenabwehr zu einem Amt) notwendig geworden. Weiterhin konnten die Weichen für ein Zusammengehen mit dem Landkreis Zwickau gestellt werden. Ab diesem Zeitpunkt konnten alle Hilfeersuchenden der Stadt Zwickau und des Landkreises Zwickau zentral geleitet, vermittelt und abgearbeitet werden.
Die Leitstelle Zwickau nahm ihre Arbeit unter vorerst provisorischen Bedingungen (normale Schreibtische als Bedientische mit aufgeschraubtem Funkgerät) auf. Mitte 1993 erfolgte mit 4 neuen Arbeitsplätzen auf einer Fläche von 34 m² die Disposition der Einsätze. Der Umbau der alten Fernmeldealarmzentrale (FMAZ) zur Leitstelle Zwickau geschah zu einem Großteil in Eigenleistung durch die Angehörigen der Berufsfeuerwehr. Ein Hauptschwerpunkt in der zusammengefassten Leitstelle war die einheitliche Ausbildung aller Disponenten. So mussten sich die Feuerwehrleute auf medizinischem und die Rettungsdienstmitarbeiter auf dem Gebiet der Feuerwehr qualifizieren. Des Weiteren wurden Mitarbeiter der Wachabteilungen zu Disponenten ausgebildet. Somit konnte eine Mitarbeiterreserve für Großschadensfälle und die einheitliche Ausbildung der Disponenten gewährleistet werden.
1992 schloss man einen Konzessionärsvertrag mit der Fa. Ahlbrand über das Betreiben der Brandmeldetechnik (automatische Brandmeldeanlagen) ab. Weiterhin erfolgte die schrittweise Aufschaltung der Notrufe auf eine HICOM 342 Anlage von Siemens. Im Dezember 1993 ging die neue Leitstellentechnik - mit Vermittlungssystem (VMS 256) von Bosch als Herzstück in Betrieb. Der Ausbau des Funksystems mit Gleichkanaltechnik kam 1994 zum Abschluss. In diesem Zusammenhang gelang es auch, die Relaisstationen Kirchberg und Sachsenbau aufzubauen und an das Funksystem anzuschließen.
Mit der In-Kraft-Setzung einer Leitstellenverordnung am 11.05.1994 definierte das Innenministerium die Leitstellenbereiche für ganz Sachen neu. Der Leitstellenbereich Zwickau umfasste die Landkreise Chemnitzer Land und Zwickauer Land sowie die Kreisfreie Stadt Zwickau. Im 1. Halbjahr 1995 gelang die Gründung des "Rettungszweckverbandes Westsachsen" (RZV). Die Landkreise und die Stadt übertrugen dem RZV die ihnen per Gesetz zustehenden Aufgaben über das Errichten und Betreiben einer Feuerwehr- und Rettungsleitstelle einschließlich dem Errichten und Betreiben gemeindeübergreifender Funk- und Alarmierungssysteme mittels öffentlich-rechtlichem Vertrag. Der RZV wiederum übertrug der Berufsfeuerwehr Zwickau diese Aufgabe. Somit waren alle Verbandmitglieder (Landkreise und Stadt) innerhalb des Verbandes gleichberechtigtes Mitglied.
Von November 1994 bis September 1996 erfolgte schrittweise die Aufschaltung der Bereiche Werdau (Zwickauer Land) und der gesamte Landkreis Chemnitzer Land zur Leitstelle Zwickau. Der Personalbestand wuchs auf 20 Disponenten und einem Wach- und Leitstellenleiter. Weiterhin standen 6 Springer aus dem Gruppenführerbestand der Berufsfeuerwehr zur Verfügung.
Eine weitere technische Verbesserung war die im Oktober 1996 in Betrieb genommene Gleichwellenfunktechnik mit Kanälen für Feuerwehr und Rettungsdienst. Insgesamt funkte man über 8 Relaisstationen.